18 Okt René „quattro“ Rast gewinnt alle vier DTM-Rennen in Zold
Nach seinem vierten Sieg in Folge geht Titelverteidiger René Rast vom Audi Sport Team Rosberg als Tabellenführer in das DTM-Finale am 7./8. November auf dem Hockenheimring.
Der zweimalige DTM-Champion gewann mit seinem Audi RS 5 DTM alle vier Rennen im belgischen Zolder und hat innerhalb von neun Tagen aus 47 Punkten Rückstand 19 Punkte Vorsprung gemacht. 109 von 112 möglichen Punkten holte der Deutsche in Belgien – möglicherweise sein Meisterstück.
„Ich bin ziemlich sprachlos“, sagte Rast nach seinem insgesamt 23. Sieg in der DTM. Damit zog der Audi-Pilot mit Mattias Ekström und Gary Paffett gleich, die in der ewigen Bestenliste der DTM mit jeweils 23 Siegen auf Rang drei liegen. Nur Bernd Schneider und Klaus Ludwig feierten noch mehr Siege. „Mit den vielen Safety-Cars war es heute ein sehr schwieriges Rennen. Es hätte viel schiefgehen können. Aber es ist alles für uns gelaufen. Wir haben zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen getroffen, und mein Audi RS 5 DTM war auch heute wieder gigantisch.“
Im turbulenten Rennen, in dem nur zehn Autos ins Ziel kamen, musste Rast vor allem in den ersten Runden hart für seinen sechsten Saisonsieg kämpfen. Nach zwei Indy-Restarts gelang es Rast jedes Mal, Angriffe seines schärfsten Titelrivalen Nico Müller vom Audi Sport Team Abt Sportsline abzuwehren. Auch einen Undercut von Müller, der eine Runde vor Rast an die Box kam, konterte Rast erfolgreich. Nach seinem Boxenstopp blieb Rast nicht nur vor dem Schweizer, er kam auch noch vor Ferdinand Habsburg auf die Strecke zurück, der das Rennen bis dahin angeführt hatte.
Nico Müller wahrte mit Platz zwei seine Chance auf den Titelgewinn. Von Startplatz fünf schob sich der Schweizer am Start gleich auf Platz drei nach vorn. Nach seinem Boxenstopp konnte er im Gegensatz zu Rast allerdings nicht frei fahren. „Besonders frustrierend war, dass sich Jamie (Green) auf kalten Reifen so massiv gewehrt hat, das war unnötig“, sagte Müller. „Für das Finale in Hockenheim heißt es nun ‚all-in!‘. Das ist eine Strecke, an die ich sehr gute Erinnerungen habe. Ich habe dort meine erste Pole-Position in der DTM geholt und im vergangenen Jahr das letzte Rennen gewonnen. Ich wüsste nicht, warum wir René dort nicht das Leben schwermachen sollten.“
Mit 41 Punkten Rückstand nur noch Außenseiterchancen auf den Titel hat Müllers Teamkollege Robin Frijns. Der Niederländer wurde unverschuldet durch eine Kollision zwischen BMW-Pilot Jonathan Aberdein und Fabio Scherer aus dem Rennen gerissen. „Ich hatte Fabio kurz zuvor überholt und gar nicht mitbekommen, was hinter mir passiert“, sagte Frijns. „Auf einmal verspürte ich einen harten Schlag, und das Rennen war vorbei. Das ist sehr enttäuschend.“
Jamie Green kam auf Rang fünf ins Ziel, Mike Rockenfeller vom Audi Sport Team Phoenix wurde Sechster. Dessen Teamkollege Benoît Tréluyer schied nach einer Kollision beim ersten Restart aus.
Ein Wechselbad der Gefühlte erlebte das WRT Team Audi Sport. Am Vormittag holte Ferdinand Habsburg die erste Pole-Position für ein Kundenteam in der modernen DTM-Ära. Der Österreicher machte damit auch einen neuen Rekord perfekt: Es war die 15. Pole-Position für Audi in diesem Jahr. Noch nie zuvor hat ein Hersteller in einer DTM-Saison mehr als 14 Pole-Positions geholt.
Mit Fabio Scherer auf Startplatz vier und Harrison Newey auf Startplatz zwölf gelang WRT insgesamt das bisher beste Qualifyingresultat in der DTM. Umso enttäuschender war das Rennergebnis mit den Plätzen neun und zehn für Newey und Habsburg. Der Österreicher wurde nach seiner anfänglichen Führung aufgrund eines Reifenproblems immer langsamer und musste ein zweites Mal zum Reifenwechsel an die Box kommen.
„Ich habe heute gemischte Gefühle“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Natürlich freuen wir uns über den Doppelsieg durch René und Nico – erneut ein fantastisches Ergebnis für Audi. Aber es tut mir sehr leid für Ferdinand Habsburg und Robin Frijns. Habsburg hat im Qualifying eine fantastische Leistung gezeigt, für die er im Rennen leider nicht belohnt wurde. Auch Robin hätte ein gutes Ergebnis holen können, wäre er nicht unverschuldet aus dem Rennen gerissen worden.“